

Rote Rebsorten
Badens Spitzenweine
Der Blaue Spätburgunder zählt zu den ältesten und berühmtesten Rotweinen. Die Wurzeln des Pinot Noir liegen im Burgund, worauf auch der deutsche Name anspielt. Kaiser Karl III. brachte die Traube im 9. Jahrhundert an den Bodensee, heute gilt Baden als Hochburg des Blauen Spätburgunders in Deutschland. Die großen Lagen in Baden, Kaiserstuhl und Tuniberg, Breisgau und Ortenau vermögen Spätburgunder mit Weltruf hervorzubringen.
Der Pinot Noir gilt als die anspruchsvollste und zugleich vielseitigste rote Rebsorte in Deutschland. Die Weine sind fruchtig-frisch bis vollmundig-samtig und haben fruchtige Aromen von Kirsch bis Waldbeeren mit Nuancen von Mandel. Die Sorte wird in Baden vornehmlich trocken ausgebaut - zunehmend auch als Rosé oder Blanc de Noir. Wachsende Bedeutung gewinnt auch ein Ausbau mit kräftigen Rot, mehr Gerbstoff, weniger Säure und häufig kurzer Lagerung im Eichenfass oder im Barrique.
Mit Riesling hat diese rote Rebsorte nur die späte Reifung und die Form der Trauben gemein. Der Schwarzriesling ist ein enger Verwandter des Spätburgunders, stellt jedoch weniger Ansprüche an das Terroir. Die französische Bezeichnung Pinot Meunier bedeutet Müllerrebe - vielleicht weil die fein behaarten Blätter in der Sonne schimmern, als wären sie mit Mehl bestäubt.
Der feingliedrige, ziegel- bis rubinrote Wein ist eine fruchtige, am Gaumen etwas weichere Alternative zum Spätburgunder. In Baden wird der Schwarzriesling überwiegend auf Lösslehmböden im Kraichgau und in Tauberfranken angebaut. Hell gekeltert wird er gerne auch für hochwertige Sekt-Cuvées genutzt.
Obwohl der Regent zu den jungen Rotweinreben zählt und erst seit 1967 angebaut wird, ist er von den deutschen Weinkarten kaum noch wegzudenken. 1995 wurde die pilzwiderstandsfähige Züchtung aus Diana (Silvaner und Müller-Thurgau) und Chambourcin als Qualitätswein zugelassen.
In der Nase und mit seiner charakteristischen, tiefroten Farbe erinnert er an einen Merlot, hat aber ein kräftigeres Tanningerüst mit Fruchtaromen von Kirsche und Johannisbeere. Die Trauben ergeben sehr gehaltvolle, farbintensive und kräftige, fruchtbetonte Weine von fast südländischen Temperament.